April 2012

 

29.04.2012 - 6. Tiger Cup

Im niedersächsischen Visbek fand am Wochenende der 6. Tiger Cup des Judovereins Judo-Tiger-Visbek statt. An zwei Tagen starteten knapp mehr als 500 Athleten aus Bremen, Hamburg, Meckelburg-Vorpommern, Niedersachsen, NRW und Schleswig-Holstein. Am Samstag gingen die U11er und die U17er aufs Tatami - am Sonntag die U14 sowie die Männer/Frauen. Auch der TSC entsandte am Sonntag 7 Athleten, die super Ergebnisse erzielten.

Santiago Kamphorst startete -31kg bei den U14ern mit 7 weiteren Teilnehmern. Nach einem soliden Auftaktsieg stand Santiago bereits im Halbfinale seiner Gewichtsklasse. Mit guter Kampfführung doch leider ohne Punkt ging der Kampf dabei in die Verlängerung (Golden Score). Dort versuchte Santiago alles, wurde jedoch von seinem Gegner ausgekontert, wodurch sein letzter Kampf das kleine Finale war. Hier konnte er sich mit Haltegriff gegen seinen Gegenüber durchsetzen und somit die bronzene Medaille in Empfang nehmen.

 

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(linkes Bild: Siegerehrung -31kg, Santiago Kamphorst 4ter von links;
rechts Bild: Siegerehrung -40kg, Alexander Hirsch 1ter von links, Patrick Welslau 2ter von links)

 

Bis 40kg starteten die Trainingspartner Alexander Hirsch und Patrick Welslau. Beide konnten in ihrer Gewichtsklasse, die mit 18 Kämpfern im Doppel-KO-System durchgeführt wurde, 4 Kämpfe in Folge ungefährdet gewinnen, wodurch sich beide im Finale gegenüber standen. Alexander ging hierbei mit kleiner Wertung in Führung gegen einen nicht mehr ganz frisch wirkenden Patrick. Die Kampferfahrung des 1 Jahr Älteren zahlte sich dann aber doch aus, wodurch sich Patrick letztlich über die Siegertrophäe und Alex im Endeffekt über die silberne Medaille freuen konnte.

 

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(von links nach rechts: Julian Plath, Martin Gräfe und Carsten Rieger)

 

Bei den Männern starteten die TSC Trainer Martin Gräfe und Carsten Rieger sowie die Brüder Julian und Timo Plath. Alle gingen dabei -66kg an den Start mit 6 weiteren Kämpfern, so dass diese Gewichtsklasse eine etwas erweiterte Vereinsmeisterschaft darstellte. Julian und Martin konnten sich hierbei in ihren ersten beiden Kämpfen durchsetzen und standen sich somit im Finale gegenüber. Hierbei setzte sich Martin nach Haltegriff durch und nahm die Siegertrophäe in Empfang. Julian freute sich neben der silbernen Medaille noch über den Technikerpokal für die schönste Technik (in seinem zweiten Kampf warf er einen sehenswerten Sumi-gaeshi). Carsten lief in seinem ersten Kampf schnell einer großen Wertung hinterher, die er gegen einen sperrenden Gegner leider nicht mehr aufholen konnte. So ging er in der Trostrunde auf Siegeszug und wurde letztlich Dritter, womit er die bronzene Medaille errang. Timo schied - grippegeschwächt - auch in der ersten Runde der Hauptrunde aus, traf in der Trostrunde sodann auf Carsten und war damit 7ter. So konnten die TSC Männer -66kg von 4 Medaillen 3 mit nach Hause nehmen. Dies reichte letztlich sogar, um mit 6 Punkten den dritten Platz der Vereinswertung zu erobern hinter den Bundesligavereinen Osnabrücker TB (7 Punkte) und Judocrocodiles Osnabrück (11 Punkte).

Damit war der Ausflug der 7 TSCler nach Visbek mit 6 Podestplätzen außerordentlich erfolgreich - und diesmal nicht nur für die 'Minis' sondern auch für die Großen ! Smile

 

 

20.04.2012 - Monatsturnier April

Nicht wie gewohnt am ersten Freitag, sondern aufgrund der Osterferien erst am dritten Freitag im April fand das traditionelle Monatsturnier in Hiltrup statt. Bei sehr wenigen Teilnehmern insgesamt konnte auch der TSC nur mit 7 Kämpfern antreten. Diese schnitten aber außergewöhnlich gut ab.

So sicherte sich Princess Maria Pyne den ersten Platz; ihr Bruder Hindoveh Peter Pyne sowie Theresia Bode wurden Zweite in der Anfängergruppe. Bei den Fortgeschrittenen holte Roman Welslau mit 2 Siegen den obersten Podestplatz genau wie Trainingspartner Mika Hankamp. Patrick Welslau mußte sich einem Gegner beugen und wurde Zweiter, Marian Mittelstaedt konnte sich nach ihrem Sieg über den dritten Platz freuen.

 

 

13.-15.04.2012 - 9. Internationale Open

Getreu dem Motto: 'Morgens halb 10 in Deutschland' machten sich auch in diesem Jahr zu Ostern einige Gievenbecker auf zu unseren Freunden nach Belgien, um auf internationalem Niveau ordentlich Leute zu verhauen - oder sich verhauen zu lassen. So trafen sich am Freitag gegen 16 Uhr zwei wackere Fahrer, Andreas Bergmann und Martin Gräfe, um mit 3 bzw. 5 weiteren Judoka nach Jodoigne zur neunten Auflage der Internationalen Open aufzubrechen. Familie Welslau fuhr mit ihren beiden Kids und Alexander Hirsch direkt - wohl wissend, dass sie sonst noch Gepäck aufgebrummt bekommen hätten ... Einen Bulli hatte man sich in diesem Jahr nämlich nicht gemietet, sondern nur einen 7-Sitzer, was sich irgendwie als SEHR kleine Lösung herausstellte... Und obwohl es super schade war, dass Jan-Simon Haas verletzungsbedingt nicht mitkommen konnte, ergaben sich so wenigstens Möglichkeiten, die Taschen und Schlafsäcke nicht noch auf das Autodach binden zu müssen.

Nach zwei kleinen Staus kurz vor und um Köln herum näherte man sich dann schon der deutsch-belgischen Grenze - und obwohl die Straße frei war und der Waagetermin immer näher rückte, tourte man noch eine Weile durch Aachen auf der Suche nach einer Erdgastankstelle, da oben genannter 7-Sitzer ein Ergaswagen war und man nicht das Risiko eingehen wollte, in Belgien damit auf dem Trockenen zu sitzen ! Voll betankt setzte man den Weg letztlich fort, um kurz vor 21 Uhr Jodoigne zu erreichen. Welslaus kamen auch fast zur gleichen Zeit an, so dass alle geschlossen zur Waage gehen konnten. Für manch 'dicken Hobbit' stand dann erstmal Futtern an ! Kaum zu glauben, was manche 66kg Leute so alles verdrücken können, gell Carsten ?

Die Zimmer waren die gleichen wie im vergangenen Jahr: ein kleinerer Raum, in dem sich nun Hindoveh Peter Pyne, Linus Adamini, Mika Hankamp, Roman Welslau, Alexander Hirsch, Santiago Kamphorst und Patrick Welslau breit machten und den Abend bei 'Avatar' ausklingen ließen und ein etwas größerer Raum, der im Laufe des Wochenendes aber noch einigen Kampfrichtern als Diskussionsort diente, in dem die beiden Fahrer, Jan Bergmann, Carsten Rieger sowie Timo und Julian Plath Platz fanden.

 

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(5 Gievenbecker Chiller: links Jan Bergmann und Martin Gräfe, rechts Roman Welslau, Alexander Hirsch und Mika Hankamp)

 

Obwohl die Nacht - wie eigentlich immer beim Belgien Ausflug - eine ziemlich kurze war, was unter anderem an französischen Türöffnern und blauem Licht lag, wagten sich bereits um 6.45 Uhr am Samstag die ersten Judoka in die eiskalte Dusche. Nach kurzem Warten gings dann zum Frühstück in die nebenan liegende Schule. Mit gewohntem Baguette und Schokocroissant gestärkt harrte man nun der ersten Kämpfe.

 

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(Patrick Welslau, Linus Adamini und Hindoveh Peter Pyne beim Frühstück)

 

Als erstes standen nun die Kämpfe des Ne-Waza Turniers an, an welchen jedoch kein TSC'ler teilnahm, da entweder zu jung oder zu demotiviert. Im Grunde stellte sich dies aber als gut heraus, da nun alle den einzigen U15 Athleten Jan anfeuern konnten. In seiner Gewichtsklasse -46kg stand er mit 19 weiteren Judoka aus ganz Europa auf dem Tatami und bewies dabei eindrucksvoll, dass er zu den besten Judoka Münsters gehört. Mit 2 Siegen begann er seine Medaillenjagd, die nur von einem Briten gestoppt werden konnte. In der Verlängerung gegen den späteren Turniersieger mußte Jan eine kleine Wertung gegen sich zulassen, die dann aber auch die einzige im weiteren Turnierverlauf war. 3 weitere Siege folgten und so sicherte sich Jan am Ende die bronzene Medaille sowie eine Tasche voller belgischer 'Überraschungen'. Sein letzter Gegner schien dabei so heiß auf selbige zu sein, dass nach dem Judo fast ein Boxkampf folgte ...

 

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(264 kg Lebendgewicht oder 4*66kg: Timo und Julian Plath - beide mit Socken - sowie Carsten Rieger und Martin Gräfe beim Aufwärmen)

 

Nach den U15ern (oder auf französisch Kadetten) folgten die Junioren / Senioren, bei denen der TSC von 21 Kämpfern -66kg gleich 4 Kämpfer stellte. Timo begann und mußte gegen einen Deutschen antreten; ungewöhnlich, war der TSC doch in den vergangenen Jahren oftmals der einzige deutsche Verein in Jodoigne. Gegen den niedriger graduierten Gegner konnte Timo sich letztlich mit sehr sehenswertem Ura-nage durchsetzen und zog in die nächste Runde ein. Martin war der nächste und wollte unbedingt zeigen, dass auch er Kämpfe im Stand gewinnen kann. Obwohl er sich dafür sehr Zeit ließ und seinem Gegner erstmal eine Yuko und Waza-ari Führung gönnte, konnte er sich schließlich doch mit Ippon nach Uki-otoshi (!) durchsetzen. Carsten und Julian waren sodann an der Reihe und standen nach der guten Vorlage nun natürlich unter Erfolgsdruck. Carsten mußte jedoch 2 mittlere Wertungen gegen sich zulassen, Julian wurde sogar abgehebelt, so dass beide nun darauf hofften, dass ihre Gegner Poolsieger wurden, so dass man noch einen weiteren Kampf in der Trostrunde haben würde.

Timo und Martin traten danach in der nächsten Runde an: für beide verlief selbige aber eher suboptimal. Timo nach Ippon durch einarmigem Seoi-nage, Martin nach Aufgabe aufgrund konditioneller Schwächen bei Yuko Rückstand konnten sich nicht durchsetzen und hofften nun - wie Carsten und Julian - auf ihre Gegner. Doch leider - und wie schon so oft in Belgien - wurden diese Hoffnungen enttäuscht, so dass für alle 4 hiermit das Turnier vorbei war. Da es mittlerweile schon nach 17 Uhr war und der Turnierablauf sich um einiges länger hinzog als in den vergangenen Jahren, fuhr man nicht mehr wie geplant nach Brüssel oder Leuven, sondern verbrachte die restliche Zeit bis zum Barbecue mit Entspannen.

Das Essen war in diesem Jahr echt lecker: also kein halbgares Hühnchen oder so... So verputze mancher dann mehr, als man ihm zutrauen würde ... Nach dem Essen folgte dann noch ein kleines Aufwärmtraining in leerer Halle für die U11er / U13er für den Folgetag, bevor mit 'WallE' der Tag für die 'Kurzen' beendet wurde. Die 'Großen' versuchten bei den Belgiern ein wenig Gut-Wetter zu machen, da leider kurz vor dem Essen eine Heizung von der Wand fiel in einem Raum, in dem die 'Kurzen' zurvor als letzte Fangen spielten ...

Nach wiederrum kurzer Nacht folgte dann am Sonntag nach dem üblichen Frühstück das Turnier für die Pre-Minimen (U11) und Minimen (U13), bei dem sich die TSC'ler viele Medaillenhoffnungen machten. Hindoveh begann und konnte in seinem Pool zweimal gewinnen, darunter sogar gegen einen Orangegurt Gegner. Eine Niederlage mußte der junge Bezirksmeister jedoch zulassen, so dass er am Ende die silberne Medaille mit nach Hause nahm. Roman ging sodann an den Start und hatte in seinen 3 Kämpfen erst mit einem sehr weinerlichen Gegner und letztlich mit der Hitze / Stickigkeit der Halle zu kämpfen. Er konnte jedoch dreimal als Sieger von der Matte gehen und holte sich damit die goldene Medaille. Linus hatte in seinem Pool sehr harte Aufgaben zu bewältigen. Trotz vieler guter Ansätze gelang ihm leider nur 1 Sieg bei 2 Niederlagen, womit er am Ende jedoch trotzdem stolz auf seine bronzene Medaille sein konnte. Mika war nunmehr der letzte Pre-Minimen und hatte in seinem Pool nur 2 Gegner. Aufgrund großer Anspannung lief es für ihn im ersten Kampf eher schlechter; im zweiten dafür umso besser. Da sich die 3 Gegner jedoch im Kreis geschlagen hatten, waren alle Drei Erste und Mika holte sich damit Gold.

Wieder verging nun einige Zeit, in der bereits die ersten Taschen für die knapp 300km Heimfahrt gepackt wurden, bevor endlich die letzten TSC'ler, die Minimen, kämpften.

 

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(Alexander Hirsch, Santiago Kamphorst und Patrick Welslau sehnlichst ihre Kämpfe erwartend)

 

Alexander war der Erste und souverän, wenngleich nicht mit vollem Punkt, gewann er seine ersten beiden Kämpfe. Im letzten nun führte er schon mit kleiner Wertung und alles sah nach einer Goldmedaille aus. Doch gilt eben auch im Judo der Spruch, dass der Tag nicht vor dem Abend gelobt werden sollte ! So mußte Alex zuerst den Ausgleich durch seinen Gegner hinnehmen und letztlich sogar den Kampf nach Kampfrichterentscheid ganz abgeben. Aufgrund der unglücklichen Unterbewertung war er damit in der Endabrechnung sogar 'nur' Zweiter, obwohl er für 1 Minute und 40 Sekunden bereits Gold in der Hand hielt. Santiago und Patrick machten es in ihren jeweils 3 Kämpfen dann aber noch einen Tacken besser und konnten sich dreimal souverän durchsetzen. Santiago konnte sich dabei noch über die Anwesenheit seiner Mutter freuen, die extra für die Kämpfe den 300km langen Weg auf sich nahm; Patrick war ebenfalls die pure Freude vom Gesicht abzulesen, besiegte er doch in seinen drei Kämpfen u.a. einen weiteren Deutschen: Alexander Löb, der 2011 noch Westdeutscher Meister -31kg war.

17.30 Uhr war es mittlerweile und so sputete man sich, um endlich den Heimweg anzutreten. Während Andreas mit seinem Auto bereits am frühen Nachmittag Jodoigne verlassen hatte und via Venlo gen Münster fuhr, nahm Martin mit seinem Auto wieder den Weg über Aachen, wo man wieder Erdgas tanken wollte. In Köln angekommen, mußte man dann feststellen, dass einfach mal ein Autobahnkreuz gesperrt war und die Umleitungsstrecke 4km Stau aufwies. Trotz allem kam man schließlich ziemlich entspannt gegen 20.45 Uhr in Münster an.

Im kommenden Jahr findet nun zum 10. Mal das IT in Jodoigne statt - und mit dem 5ten Besuch wäre man sicher einer der Vereine, die dann schon zum festen 'Inventar' gehören würden. Bedenkt man dabei noch die tollen Ergebnisse (4mal Gold, 2mal Silber und 2mal Bronze), die die Gievenbecker bei diesem mit mehr als 1.000 Teilnehmern aus mehr als 10 Ländern großen Turnier in diesem Jahr erzielten, ist eine Teilnahme ja gerade zu Pflicht. Also dann: auf's nächste Jahr ! Smile